Transfer-Ökosysteme

Der größere, die genannten Gründer-Ökosysteme umfassende Rahmen ist die Systematisierung und die aktive Strukturierung von Hochschul- und Transfer-Ökosystemen.

Schwerpunktthema und Aufgabenstellung dieser „Ökosysteme“ ist der kontrollierte und strukturierte Umgang mit den beiden Polen „Wissenschaft“ und „Wirtschaft“. RKW Rheinland-Pfalz hat im Rückgriff auf etablierte Mechanismen ein Konzept für Hochschulen und forschungsorientierte Mittelständler und KMU entwickelt, um neben Kooperationen und Netzwerken vor allem die Produktentwicklung, Innovation in KMU und den Zugang zu Bundesförderprogrammen zu unterstützen und zu verbessern. Gründer-Ökosysteme haben in dieser Struktur ihren ganz natürlichen und organisch gewachsenen Platz.

Kurzer Modell-Abriss

In der Grundform gehen wir von einem dreischichtigen Modell aus, das einerseits die konstituierenden Blöcke des jeweiligen Standorts und Umfelds enthält und gruppiert, und das anderseits in der Lage ist, die Dynamik zwischen diesen Blöcken und den Schichten qualitativ zu beschreiben, später zu messen und kontrolliert zu steuern. Je nach Transfer-Ökosystem treten die Schichten und Blöcke in unterschiedlichen Gewichtungen auf und bestimmen die Metriken des jeweiligen Transfer-Ökosystems, schlussendlich in einer Art individuellem Fingerabdruck.

Die Modularisierung erlaubt die Adaption an existierende Hochschul-Strukturen durch einfache Erhebungen und Analysen, und schafft so die Grundlage weiterer Planungen und Schwerpunktbildungen.

Nachfolgend auf diese erste Stufe kann strategisch und operativ der Ausbau des Transfer-Ökosystems erfolgen.

Seitens des RKW Rheinland-Pfalz bringen wir alle gewünschten Leistungen des Abschnitts „Gründer-Ökosysteme“ ein; ergänzend können wir bei der Systemanalyse (Metriken, KPIs, …) und Systembeschreibung/-modellierung sowie im dritten Schritt bei der Systemstärkung und beim Systemausbau mit verschiedenen Mitteln beitragen.

Intern benutzen wir als Organisationsmodell die Beschreibung entlang der TRL-Skala („technology readiness level“) der NASA und der EU-Anwendung, um das Gesamtmodell zu organisieren und unterstützen, wobei unsere Adaption erlaubt, die Skala zu verallgemeinern und auch außerhalb reiner Technologiebereiche zu nutzen.

Inhaltlich sind klassische Schwerpunkte und Unterstützungsbereiche der Transfer-Ökosysteme die Verbesserung der „Achse“ Wissenschaft-Wirtschaft. Gerade bei neuen Technologien und IT ist dies heutzutage zu ergänzen um Interdisziplinarität, Ethik, um Förderwesen und aktive Antraganbahnung bzgl. BMBF, BMWi und EU.

Die Hochschule kann bei Interesse zusätzlich unterstützen durch Einbindung der eigenen Fachbereiche oder Lehrstühle bei sozialwissenschaftlicher Fragestellungen und Modellierungen z.B. durch Sozialforschung und Begleitforschung, bei interdisziplinären Vorhaben mit hochschuleigenen oder kooperierenden Bereichen und so auch die eigene Forschung stärken. Exemplarisch kann hier auf die Systemtheorie und die Theorie komplexer Systeme verwiesen werden, auf diverse mathematische Methoden der Sozialforschung z. B. in Form von Interessen- und Kontrolltheorie, auf die dynamische Modellierung von abhängigen Systemen, usw.

Last not least lassen sich in den Technologiebereichen schnell Synergien mit KMU und auch mit „freiem“ Potential ausmachen, sei es durch Hacker- oder Maker-Spaces, durch freie Gruppen und Communities, durch „open labs“, durch aktive Anregung von Potentialbildung, etc.

 

Konkrete Angebote an Betreiber

  • Workshop: „Potentialerhebung“
    Ganztägiger Workshop für Akteure einer Hochschule. Der Workshop dient der Potentialerhebung der Hochschulbereiche und der Kategorisierung der Potentiale entlang Bereiche der TRL-Skala. Ergebnis ist eine „Landkarte“ zur Diskussion und objektiven Priorisierung der weiteren Maßnahmen.
  • Auftakt-Workshop: „Transfer-Ökosysteme gestalten“
    Ganztägiger Workshop für Akteure eines Wissens- bzw. Transferbereichs. Auf Basis einer „Potentiallandkarte“ des Bereichs werden einzelne Elemente und deren Vernetzung betrachtet, es werden Maßnahmen zur Unterstützung und Stärkung des Transfersystems erarbeitet, dies auch im Hinblick auf Fördermittelzugang sowie Gründungs- und Start-up-Potentiale.
  • Workshop: „Start-up meets Mittelstand“
    Ganztägiger Workshop, bei dem Hochschulvertreter sowie KMU- Unternehmer gemeinsam anhand von „Start-up-Methoden“ eine Produktentwicklung im Hinblick auf Bundesförderprogramme und auf Strukturen der TRL-Skala durcharbeiten. In lockerer Atmosphäre können alle Beteiligten auf diese Art die unterschiedlichen Wissens-, Transfer- und Unternehmenskulturen aktiv und aus erster Hand erleben und potentielle Konsortial- und Kooperationsideen erarbeiten.
  • Unternehmenswerkstätten: „KMU-Kooperation“
    Für interessierte Lehrstühle und Unternehmen bieten wir Workshops zur systematischen Entwicklung von fairen Kooperationen Wissenschaft-Wirtschaft und die Mediation dieser Welten an. Nach einem ersten Strategie-Workshop wird die weitere Entwicklung in einer Reihe von Reflexionsgesprächen begleitet.
  • Impulsvorträge
    Gerne stehen wir Ihnen für Ihre Veranstaltungen mit Vorträgen zu den o.g. Gründungsthemen sowie praxisorientierten Wirtschafts- und Innovationsthemen zur Verfügung.
  • Kuratierte Beratungen im Transferbereich
    Für verschiedene Fragestellungen setzen wir je nach Themengebiet/ Branche unsere geprüften „kuratierten“ RKW-Berater ein. Dies umfasst:
    • Strategische Beratung Ökosysteme (Aufbau, Betrieb, QM/QS)
    • Beratung in operativen Einzelfragen (Betriebswirtschaft, Branchen, …)
    • Unterstützung und Beratung bei Förderanträgen (EU, BMBF ,BMWi, Land, …)
    • Vernetzung und strukturierter Technologietransfer Betreiber mit KMU und Regionalsystemen
  • Unterstützung von Maßnahmen und Projekten
    • Vernetzung Forschung und Wirtschaft, differenziert nach TRL-Level
    • Tiefere, prozessbegleitende Betreuung, z.B. einzelner Projekte oder Labs
    • Betreuung von mittel- und langfristigen Projekten oder Teilsystemen
    • Methodische und operative Unterstützung von Gründer- und Transferbüros sowie Kooperationsinitiativen mit KMU
    • Aspekte der Begleitforschung und methodische Aspekte in Kooperation mit lokalen Fachbereichen/ Forschung und Verwaltung
  • Coaching / Mentoring
    Ergänzend bieten wir Coaching und Mentoring durch entsprechend spezialisierte Coaches oder qualifizierte Mentoren oder Mentoren-Gruppen an. Diese Form der Unterstützung kann individualisiert bzw. personalisiert durch einen oder mehrere RKW-Berater erfolgen.
  • Maker und Hacker Spaces / OpenLabs / „open spaces“
    Ergänzend zum klassischen Regelbetrieb von Forschung und Wissensvermittlung bieten wir in Kooperation mit der Hochschule die gezielte Unterstützung durch sog. „open spaces“ an, die praktische Aspekte, Erfahrungsaustausch und den Wissenstransfer miteinander integrieren. Wir sehen bei adäquater Konstruktion und bei gut moderiertem Betrieb in diesen Transfermechanismen fundamentale Grundlagen, um einerseits die Vernetzung und Kooperation von Bildung, Wissenschaft und Wirtschaft dauerhaft über alle TRL zu festigen, andererseits sehen wir darin natürliche Anbahnungs- und Beschleunigungsmechanismen bzgl. sowohl nachhaltiger Fördermittelakquise als auch Gründungsgeschehen.
  • Kooperative Forschung und Matching
    Viele Fördermittelgeber sehen gemeinsame Förderprojekte verschiedener TRL vor, die kooperativ durch Forschung und Wirtschaft durchgeführt werden. In der Praxis zeigt sich jedoch großer Verbesserungsbedarf beim Mittelabruf und bei der konstruktiven Zusammensetzung von Konsortien. RKW hat spezialisierte und erfahrende Berater, die in Kooperation mit Hochschule, Forschungsgruppen, Industrie und KMU derartige Konsortialbildung unterstützen und vor allem die Antragstellung und Projektdurchführung professionell begleiten können.
  • Hochbegabung / Bildungsalter
    In diesem Bereich adressieren wir die derzeitigen Parallelentwicklungen in „Wissenschaft“ und „Wirtschaft“, mit denen Schüler und Studenten in Schulen und Hochschulen konfrontiert werden. Dieser künstliche Wettbewerb wird von Seiten der Wirtschaft oft unter der (stilechten) Überschrift „War for Talents“ schon ab beginnenden Schulpraktika geführt. Auf Wissenschaftsseite wird oft versucht, Potential mit Zeitverträgen und unter Selbstkontrolle der Forschungsbereiche zu betreiben, das jedoch für den sehr hohen Prozentsatz an Aussteigern keine funktionsfähigen Lebensmodelle und Fachkarrieren bietet.
    Hier ist zwingend ein synthetischer Ansatz geboten, um „die beiden Welten“ zu integrieren und dieses enorme Potential volkswirtschaftlich zu verfolgen und nutzbar zu machen; neben Gründungen und Start-ups z.B. über Fachlaufbahnen und Standardisierungen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft.
    Insbesondere sind hier die Maßnahmen, die sich heute fast ausnahmslos am biologischen Alter und damit zusammenhängenden Bewertungen/ Metriken (z.B. „Hochbegabung“) orientieren, durch Vereinheitlichung am Wissensstand und dessen Werthaftigkeit in verschiedenen volkswirtschaftlichen Kontexten zu orientieren, so dass eine Metrik, organisiert anhand des „Bildungsalters“, wesentlich näher liegt. Hier können verschiedene existierende, aber derzeit isolierte und parallele Mechanismen mit hohem Nutzen integriert und systematisiert werden.
  • Studien und Begleitforschung
    Ergänzend bieten wir an, die Entwicklungen des regionalen Transfer-Ökosystems durch gemeinsame Begleitforschung in verschiedenen Aspekten und über die neun TRL differenziert zu begleiten. An der jeweiligen Hochschule ansässige Forschungsgruppen können mit dem RKW sowohl bzgl. betriebs- und volkswirtschaftlicher Aspekte als auch bzgl. verschiedener fachlicher Aspekte kooperieren, begleitend forschen und publizieren.
    Weiterhin denkbar sind verschiedene Aspekte der Umsetzung und Simulation, z.B. durch Untersuchungen und Modellierungen der Struktur und Dynamik in Form von mathematischen oder digitalen Modellen. Dies eröffnet neben reiner Forschung und Publikation weitere Möglichkeiten und Aspekte z.B. bzgl. Projekten der Forschungsförderung oder Gründungen im Bereich von Simulation oder Digitalisierung/IT.

Konkrete Angebote an Teilnehmer

Teilnehmergruppen der Forschung (niedrige TRL) sind Forschergruppen, Gründungswillige, nationale Projektträger für BMBF und BMWi sowie der Wissenschaftsbetrieb der Verwaltung. Seitens der Wirtschaft (hohe TRL) sind Industrie, KMU und Projektträger der EU (bzw. die Durchführenden der Länderprogramme/ die Landesministerien) zu berücksichtigen.

Aufgrund der Tiefe der Skala sowie deren sehr breiter Anwendungsmöglichkeiten durch systemischen Transfer sind daher die Angebote an die Teilnehmer abhängig von den jeweiligen Hochschul- und Forschungsumgebungen, unmittelbar gemäß der Forschungsbereiche der Hochschule, mittelbar gemäß der Lehrstühle, der vermittelten Inhalte und Kooperationen sowie praktischer Möglichkeiten durch Labors, Institutsausstattungen oder z.B. Forschungs- oder Produktkooperationen.

Auch hier stimmen wir üblicherweise mit dem Betreiber des Transfersystems die Angebote an die Teilnehmer ab.

Entsprechend können wir Sie mit folgenden Maßnahmen unterstützen:

  • Workshop-Reihe „Gründungen gestalten“ (Existenzgründerprogramm/ExPro)
    Neben der Industrielaufbahn bieten sich nach Ausscheiden aus der Forschung ggf. Überlegungen zur Unternehmensgründung an. Die Workshop-Reihe (Laufzeit 2 Semester Tagesveranstaltungen verteilt an Wochenenden) begleitet Gründungsinteressierte aus Beruf oder höheren Semestern neben Studium oder Forschung, differenziert in Existenzgründungen und Start-ups. Die Gründungsphasen werden gemäß Festlegung der Gründungsallianz RLP behandelt und pro Phase konkrete Maßnahmen zur Unterstützung von Gründungen und Start-ups trainiert. Schwerpunkt liegt auf der zuverlässigen Unternehmensplanung, der sicheren Finanzierung und den praktischen und operativen Fähigkeiten und Notwendigkeiten zur erfolgreichen Umsetzung von Gründung oder Start-up. RKW setzt seine entsprechend qualifizierten und praxisbewährten RKW-Berater ein.
  • Due Diligence im Gründungsbereich
    Oft werden Potentiale der Ideen oder die Schwierigkeiten der Produktbildung und der Vermarktung von forschungsnahen Personen und Organisationen mangels praktischer Erfahrungen falsch eingeschätzt. Gerade auf niedrigen TRL sind zusätzlich entstandene Probleme auf dem Weg zur Produktbildung nicht unwahrscheinlich. Typischerweise führt das zu Zeitverzögerungen beim „go to market“, oft auch zu kompletten Fehleinschätzungen der potentiellen Umsätze, mitunter sogar zum vollständigen „Aus“.
    Es ist daher essentiell, schon in frühen Phase (späte Ideenbildung oder frühe Business-Planung) eine sorgfältige und vertrauenswürdige Prüfung der Gründungsidee durch externe Spezialisten („due diligence“) durchzuführen. Mitunter kann die Gründungsidee auch in Kombination mit nationalen Forschungs- oder Förderprogrammen in ein marktnäheres TRL gebracht werden, bevor konkrete Produkt- oder Gründungsfinanzierungen oder gar existentielle Risiken eingegangen werden.
  • Workshop: „Start-up meets Mittelstand“
    Ganztägiger Workshop, bei dem Hochschulen, dortige Start-ups sowie KMU-Unternehmer gemeinsam anhand von „Start-up-Methoden“ einen Produktentwicklungszyklus durcharbeiten. In lockerer Atmosphäre – z.B. einem Co-Working-Space – können die Beteiligten so die unterschiedlichen Unternehmens- und Wissenskulturen aktiv erleben.
  • Unternehmenswerkstätten: „Start-up-Kooperation“
    Für interessierte Hochschulvertreter, Lehrstühle und Unternehmen bieten wir Workshops zur systematischen Entwicklung von Start-up-Kooperationen an. Nach einem ersten Strategie-Workshop wird die weitere Entwicklung in einer Reihe von Reflexionsgesprächen begleitet.
  • Kuratierte Beratungen für Hochschulvertreter und Gründer
    Wenden Sie sich wegen Beratungen direkt an uns, so setzen wir für die verschiedenen Fragestellungen rund um Transferfragen und Existenzgründungen unsere geprüften „kuratierten“ RKW-Berater ein. Dies umfasst betriebswirtschaftliche und branchenbezogene Fragestellungen, Technologie- und IT-Bereiche, landes- und bundesweite Kooperations- und Fördermöglichkeiten.
  • Coaching / Mentoring
    Ergänzend bieten wir Coaching und Mentoring durch entsprechend spezialisierte Coaches oder qualifizierte Mentoren an. Diese Unterstützung kann individualisiert bzw. personalisiert durch einen oder mehrere RKW-Berater erfolgen.
  • Maker und Hacker Spaces / OpenLabs / „open spaces“
    Ergänzend zum klassischen Regelbetrieb von Forschung und Wissensvermittlung bieten wir in Kooperation mit der Hochschule die gezielte Unterstützung durch sog. „open spaces“ an, die praktische Aspekte, Erfahrungsaustausch und den Wissenstransfer miteinander integrieren. Bei adäquater Konstruktion und bei gut moderiertem Betrieb erlauben diese Transfermechanismen die Vernetzung und Kooperation von Bildung, Wissenschaft und Wirtschaft dauerhaft über alle TRL dienen sowohl nachhaltiger Fördermittelakquise als auch Gründungsgeschehen.

 

Wir stehen für Ihre Anliegen bereit!

Für spezielle Fragen und weitere Anregungen erreichen Sie uns unter:

E-Mail:

geschaeftsstelle@rkw-rlp.de

Telefon:

06132 – 738 9480